by Nedim Gürsel
KLAPPENTEXT:
Aus dem Nedim Gürsel, Jahrgang 1951, erzählt von der eigenen Kindheit, die er bei den Großeltern in Manisa in der Türkei verlebte. Der Großvater führt Nedim in die Welt des Islam ein. Er tut es sanft und menschlich. Trotzdem beschäftigen und plagen den Jungen die Rätsel, Wunder und Legenden der Religion von denen Gürsel ebenfalls erzählt: von der “Kindheit” des Islam, in der “Allahs Töchter” dem Kampf Mohammeds für den einen Gott zu weichen haben. In einer Mischung aus Bedauern, Eifersucht, Neid und Faszination läßt er Lat, Manat und Uzza so heißen die drei weiblichen Götzen aus der Kaaba in Mekka berichten. Der Großvater diente im Ersten Weltkrieg “nebenan”, in Medina, als Soldat. Aus seinen Erinnerungen erfahren wir mehr über den Untergang des Osmanischen Reichs, über Geburtswehen und “Kindheit” der modernen Türkei.
Aus dem Nedim Gürsel, Jahrgang 1951, erzählt von der eigenen Kindheit, die er bei den Großeltern in Manisa in der Türkei verlebte. Der Großvater führt Nedim in die Welt des Islam ein. Er tut es sanft und menschlich. Trotzdem beschäftigen und plagen den Jungen die Rätsel, Wunder und Legenden der Religion von denen Gürsel ebenfalls erzählt: von der “Kindheit” des Islam, in der “Allahs Töchter” dem Kampf Mohammeds für den einen Gott zu weichen haben. In einer Mischung aus Bedauern, Eifersucht, Neid und Faszination läßt er Lat, Manat und Uzza so heißen die drei weiblichen Götzen aus der Kaaba in Mekka berichten. Der Großvater diente im Ersten Weltkrieg “nebenan”, in Medina, als Soldat. Aus seinen Erinnerungen erfahren wir mehr über den Untergang des Osmanischen Reichs, über Geburtswehen und “Kindheit” der modernen Türkei.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.05.2012, kopiert von perlentaucher.de
Sabine Berking kann nicht recht nachvollziehen, warum der türkische Autor Nedim Gürsel für seinen Roman “Allahs Töchter” von einem türkischen Gericht wegen Blasphemie angeklagt wurde. Denn die eingenommene Rezensentin findet mitnichten Korankritik und gotteslästerliche Auslassungen in diesem Roman, der 2008 im türkischen Original erschien, sondern vielmehr eine subtile und melancholische Erkundung des Glaubens und des Glaubensverlusts. Vor allem aber findet sie hier auch eine Feier des “Zaubers des Korans”, den der Erzähler in seinen Erinnerungen an seine Kindheit bei seinen tiefgläubigen Großeltern beschwört. Viel Lob erhält der Roman, der in vorislamischen Zeiten anhebt und bis ins 20. Jahrhundert führt, für seine polyphone Erzählweise, die geschickt zwischen den Zeiten und zwischen traditionellen und modernen Stimmlagen wechselt. Für die faszinierte Rezensentin fragt das Werk des im französischen Exil lebenden Autors so “subtil” wie überzeugend nach dem “Bruch zwischen Religion und Kultur” in der Moderne und ruft dabei zugleich das Verbindende zwischen “Arabien und der Türkei” auf.
Facts:
English title: The Daughters of Allah
Original title: Allah’in Kizlari
Published: 2008