by Heinz Bude
KLAPPENTEXT
Die Boomer nehmen Abschied. Wer zwischen 1955 und 1970 in der Zeit der geburtenstarken Jahrgänge zur Welt gekommen ist, hat den Ruhestand erreicht oder zählt zu den Älteren, die nach und nach ihre Posten freimachen. Die Boomer verbindet das Gefühl, dass es zu viele von ihnen gibt, das spürten sie schon in überfüllten Klassenzimmern und später auf dem Arbeitsmarkt. Daraus resultierte eine Haltung der Skepsis, und die Erfahrung von AIDS und Tschernobyl hat sie in einer entscheidenden Phase ihrer Biografie gelehrt, dass nichts gesichert und gar nichts garantiert ist. Heinz Bude, ein früher Boomer, beschreibt, wie sich mit dieser Generation auch ein Lebensgefühl verabschiedet, das unsere Gesellschaft über Jahrzehnte geprägt hat.
Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 30.01.2024 kopiert von perlentaucher.de
Ein wichtiges Thema behandelt Heinz Budes Buch, so Rezensent Martin Hubert. Der Soziologe schreibt darin nicht zuletzt über sich selbst, meint Hubert, denn der Soziologe Bude ist selbst Angehöriger der Generation der Boomer, mit der er sich hier beschäftigt. Und zwar nicht systematisch, erläutert Hubert, sondern in einem essayistischen, erzählerischen Stil. Unter anderem geht es, ist zu lesen, um die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs, die die Generation noch mitbekommt, um Brandt, die RAF und die Wiedervereinigung. Zwei Tendenzen macht Bude laut Hubert aus: einerseits seien die Boomer Pragmatiker und Skeptiker, die den Versprechungen des Kapitalismus nicht bedingungslos glauben; andererseits seien sie Neuem gegenüber aufgeschlossen. Auch die DDR-Boomer werden Thema, fährt der Rezensent fort, der sich insgesamt etwas mehr Nuancen zum Beispiel hinsichtlich der politischen Wirkungsmacht der Boomer gewünscht hätte. Dennoch das lesenwerte Porträt einer schwer greifbaren Generation, so das Fazit.
Facts:
English title: N/A
Original title: Abschied von den Boomern
Published: 2024