by Fjodor Dostojewski
Zusammenfassung der Handlung
kopiert vom Bayrischen Rundfunk
Die Handlung
Die beiden Brüder Iwan und Aljoscha Karamasow sitzen in einem Restaurant. Iwan möchte seinem Bruder eine Dichtung erzählen, die er sich ersonnen habe: Die Geschichte vom Großinquisitor.
Zur Zeit der spanischen Inquisition ist Jesus unter die Menschen zurückgekehrt. Der alte Großinquisitor, der ihn aufgreift, nimmt ihn gefangen. Jesus soll auf den Scheiterhaufen. Zunächst will der Großinquisitor Jesus aber noch verhören. Dieses Verhör ist freilich ein seltsames, denn Jesus kommt nicht zu Wort, denn, wie der alte Mann ausführt, habe dieser zu seiner Zeit bereits alles gesagt. Da Jesus seine Kirche allein gelassen habe, müssten nun der Großinquisitor und der Klerus die Kirche und die gesamte Menschheit unter Kontrolle halten, denn ohne diese Kontrolle könne der Mensch nicht leben. Nun stellt er die Fähigkeit des Menschen infrage, in Freiheit leben zu können. Sie läge nicht in der Natur des Menschen und würde deshalb zum Chaos führen. Um dies zu verhindern müssten Menschen wie eine Herde Schafe geführt werden und diese Aufgabe, dies schwere Last obliege dem hohen Klerus und natürlich dem Großinquisitor selbst.
Zur Zeit der spanischen Inquisition ist Jesus unter die Menschen zurückgekehrt. Der alte Großinquisitor, der ihn aufgreift, nimmt ihn gefangen. Jesus soll auf den Scheiterhaufen. Zunächst will der Großinquisitor Jesus aber noch verhören. Dieses Verhör ist freilich ein seltsames, denn Jesus kommt nicht zu Wort, denn, wie der alte Mann ausführt, habe dieser zu seiner Zeit bereits alles gesagt. Da Jesus seine Kirche allein gelassen habe, müssten nun der Großinquisitor und der Klerus die Kirche und die gesamte Menschheit unter Kontrolle halten, denn ohne diese Kontrolle könne der Mensch nicht leben. Nun stellt er die Fähigkeit des Menschen infrage, in Freiheit leben zu können. Sie läge nicht in der Natur des Menschen und würde deshalb zum Chaos führen. Um dies zu verhindern müssten Menschen wie eine Herde Schafe geführt werden und diese Aufgabe, dies schwere Last obliege dem hohen Klerus und natürlich dem Großinquisitor selbst.
Unfreie Freiheit
Dostojewski beleuchtet und verdunkelt zugleich die immer wieder aktuelle Frage nach der Freiheit des Menschen, eine Frage, die, wie man unmittelbar einsieht, neben der religiösen auch eine äußerst politische Dimension hat. Ist die Freiheit des Glaubens und durch den Glauben eine religiöse und moralische Überforderung des einzelnen Menschen und führt sie eine Polis, ein politisches Gemeinwesen, in die Selbstzerstörung? Der Großinquisitor jedenfalls verteidigt seine Kirche und – wie er glaubt – auch die Menschheit gegen diese Ansprüche Jesu.
Der radikale Christ Fjodor Michailowitsch Dostojewski allerdings greift mit seiner Dichtung eben jene römisch-katholische Kirche des Großinquisitors an. Aber auch seine eigene, die russisch-orthodoxe Kirche bleibt bei näherem Hinsehen nicht verschont. Nicht zuletzt ist “Der Großinquisitor” auch ein Affront gegen das zaristische Russland. Die Offenheit des Endes zeigt aber auch, dass die Conditio humana die eigentliche Ursache für die Bestreitung der Freiheit ist. Der Mensch, der die ihm aufgegebene Freiheit nicht oder nur destruktiv nutzen kann, ruft die Wächter der Ordnung auf den Plan, die aber auch nur Sterbliche und mit dem Übermaß an Freiheit hoffnungslos überfordert, wenn nicht gar in Versuchung geführt, sind.
Der radikale Christ Fjodor Michailowitsch Dostojewski allerdings greift mit seiner Dichtung eben jene römisch-katholische Kirche des Großinquisitors an. Aber auch seine eigene, die russisch-orthodoxe Kirche bleibt bei näherem Hinsehen nicht verschont. Nicht zuletzt ist “Der Großinquisitor” auch ein Affront gegen das zaristische Russland. Die Offenheit des Endes zeigt aber auch, dass die Conditio humana die eigentliche Ursache für die Bestreitung der Freiheit ist. Der Mensch, der die ihm aufgegebene Freiheit nicht oder nur destruktiv nutzen kann, ruft die Wächter der Ordnung auf den Plan, die aber auch nur Sterbliche und mit dem Übermaß an Freiheit hoffnungslos überfordert, wenn nicht gar in Versuchung geführt, sind.
Facts:
English title: The Grand Inquisitor
Original title: Великий инквизитор
Published: 1880